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Warum müssen Bäume geschnitten werden?
Manchmal wächst einfach was falsch und dann braucht der Baum Hilfe. Zum Beispiel wenn zwei Äste sich überkreuzen oder nebeneinander wachsen und aneinander reiben.
Und dies trifft Obstbäume umso häufiger. Ihnen wurden im Laufe der Zeit immer mehr und größere Früchte angezüchtet, so dass deren Äste sich mehr nach unten biegen, als von der Natur vorgesehen, und danach in die falsche Richtung wachsen.
Noch etwas, was man hier bereits ansprechen sollte?
Werkzeuge und Hilfsmittel
Gartenschere
Das vermutlich am häufigsten genutzte Werkzeug beim Baumschnitt.
Es gibt hier sogenannte Bypass-Scheren, wo zwei Klingen aneinander vorbei gehen. Tatsächlich gibt es hier für Links- und Rechtshänder unterschiedliche Scheren, denn das dem Benutzer zugewandte Scherblatt sollte unten sein, weil man dann genauer sieht, wo der Schnitt ansetzt.
Hier ein Bild von einer Schere einmal richtig, einmal falsch rum
Es gibt auch sogenannte Amboss-Scheren, wo eine Klinge von oben auf einen Amboss trifft, so dass die eine Seite des Astes geschnitten, jedoch die andere gequetscht wird. Da man bei Amboss-Scheren etwas weniger Kraft zum Schneiden braucht, schreibt Wikipedia, dass diese Scheren im Obstbau geschätzt würden – wir widersprechen jedoch dieser Ansicht! Wir bevorzugen eine möglichst saubere, glatte Schnittfläche, was mit der Amboss-Schere oft nicht gelingt.
Darum empfehlen wir grundsätzlich immer die Bypass-Scheren.
Wenn man eine Gartenschere viel benutzen muss, was eigentlich der Fall ist, wenn man ein oder mehrere Obstbäume besitzt, dann empfiehlt sich die Anschaffung einer qualitativ hochwertigen, wenn auch natürlich leider teureren Schere.
Das fängt schon beim Material der Scherblätter an: die Qualität einer Schneide zeichnet sich nicht dadurch aus, dass sie scharf ist (selbst ein Stück Plastik kann rasiermesserscharf sein), sondern dass sie auch bei Benutzung lange scharf bleibt.
Irgendwann muss aber auch die beste Schere nachgeschliffen werden. Zu Messer- und Scherenschleifen geben die Volkshochschulen oft hervorragende Kurse, oder auch Bau- und Agrarmärkte bieten dies manchmal als Service an.
Gottschalk, Obi und Hagebau fragen, ob dieser Service angeboten wird und ob unsere Mitglieder Rabatt kriegen!
Wenn die Schere über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wird, empfiehlt es sich eine dünne Ölschicht auf die Schneide aufzutragen. Denn leider sind gerade die harten Stahllegierungen, die am längsten scharf bleiben, auch am empfindlichsten gegenüber Rost.
Wie dick sollte ein Ast maximal sein, so dass man ihn noch mit der Schere schneidet?
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Sägen
Wenn ein Ast so dick geworden ist, dass er nicht mehr mit der Gartenschere geschnitten werden sollte, dann greift man zur Säge. Man sollte eine Bügelsäge für richtig dicke Äste haben und eine Handsäge für kleinere.
Optimal ist eine kleine Handsäge, die sich gut am Körper verstauen lässt, so dass man nicht den Baum herabsteigen muss, um sie zu holen. Wenn sie sich auch noch gut mit nur einer Hand bedienen lässt, dann senkt dies das Unfallrisiko im Baum.
Die Bügelsäge wird man hingegen seltener brauchen, da lohnt es sich lieber aus dem Baum herab zu steigen um sie zu holen, statt sie die ganze Zeit im Baum mit zu schleppen. Schön ist natürlich, wenn man eine 2te Person dabei hat, die die Bügelsäge bei Bedarf nachreichen kann.
Messer / Hippe
Ein scharfes Messer, oder noch besser eine Hippe, eignet sich um ausgefranste Rinde zu begradigen und dadurch das Infektionsrisiko für den Baum zu mindern. Je sauberer und kleiner die Verletzungen sind, um so besser für den Baum.
Schneidgiraffe
Wird eher selten gebraucht, in den meisten Fällen will man sich ja aus der Nähe ansehen, was man da eigentlich tut. Aber manchmal ist sie dann schon praktisch. Wenn es zB. nur darum geht ein paar Mumien weiter oben aus dem Baum zu entfernen (wird später genauer erklärt), dann ist man doch froh, wenn man deshalb nicht selber rauf steigen muss.
Desinfektion der Schneidwerkzeuge
Leider kommt es immer wieder vor, dass beim Baumschnitt Krankheiten an andere Stellen übertragen werden. Darum ist es spätestens beim Wechsel zu einem anderen Baum unerlässlich die Scheren, Sägen und Messer/Hippe zu desinfizieren.
Am einfachsten ist dies durch Feuer. Bereits ab Temperaturen von 60-80° zerbrechen die allermeisten Eiweißverbindungen und es gibt nur wenige Bakterien oder Viren, die erst ab 100° sterben. Ein kleiner Bunsenbrenner, Campingkocher, Lötlampe oder auch der Flambierer aus der Küche reichen dazu aus, das Eisen muss ja nicht bis zur Glut erhitzt werden. Wenn Not am Mann ist, kann sogar schon eine Fackel aus Zeitungspapier ausreichend sein, um das Werkzeug zu desinfizieren.
Alternativ geht natürlich auch ein Bad in Alkohol, aber das dauert länger und oft hat man keine geeigneten Behälter, in denen man die Geräte in Alkohol einlegen kann.
Wie lange sollte Schneidwerkzeug im Alkohol liegen?
Leiter
Leider haben wir Menschen während der Evolution die Fähigkeit verloren uns selbst sicher durch einen Baum zu bewegen. Eigentlich sollte dies mit einer Leiter wieder möglich sein, aber wir kennen leider viel zu viele Fälle, wo Leute von einer Leiter gefallen sind.
Darum möchten wir raten hier nie leichtsinnig zu werden und folgendes zu beachten:
- Immer auf sicheren Stand der Leiter achten
- Bei weichem Boden Bretter unterlegen
- Statt Akrobatik im Baum lieber die Leiter nochmal umstellen, auch wenn das Zeit kostet
- Festes Schuhwerk, mit dem man bequem und sicher auf den Sprossen stehen kann
- Im Zweifel die Leiter zusätzlich mit einem Spanngurt am Stamm befestigen oder von einer 2ten Person sichern lassen
- Mobiltelefon griffbereit, um notfalls Hilfe holen zu können
Es ist nicht schön im Krankenhaus aufzuwachen und sich dann wie ein Trottel zu fühlen, nur weil man einmal zu unvorsichtig war.
Werkzeuggurt oder -tasche
Kann eine praktische Transportmöglichkeit für Schere, Handsäge und Messer sein. Sie sollte es möglich machen, dass man leicht an das jeweils benötigte Werkzeug kommt und es nach Benutzung wieder sicher verstauen kann, am besten mit einer Hand.
Handschuhe
Gibt es etwas dazu zu sagen? Oder streichen wir den Absatz?
Wundverschlussmittel
Oft wird empfohlen die Schnittwunde eines Baumes mit Harz oder ähnlichen Mitteln zu verschließen. Davon möchten wir abraten. Wenn die Schnittwunde nicht 100% keimfrei war (was sie wohl nie ist), dann werden diese Keime dadurch regelrecht ins Holz getrieben und man erreicht genau das Gegenteil.
Am besten ist es, wenn die Schnittwunde möglichst klein ist, die Rinde sauber und exakt am Rand abgeschnitten und Sonne und Luft ran können. Der Baum wird dann diese Wunde überwallen und selbst schließen.
Eine Fotoserie wie so ein Schnitt über einen längeren Zeitraum überwallt wär hier toll => Helga fragen…